Echinacea ist heute schon fast ein Synonym für ein pflanzliches Immun-Stimulanz. Viele pflanzliche Arzneimittel zur Abwehrstärkung enthalten den Purpur-Sonnenhut mit dem wissenschaftlichen Namen Echinacea purpurea.

Der Name Sonnenhut kommt wohl daher, dass die Blüten der Vertreter dieser Pflanzengattung optisch ein wenig an Sonnenhüte erinnern. Die stacheligen Blütenkörbe erheben sich über die „Hutkrempe“, die aus den farbigen Hüllblättern bzw. Zungenblüten gebildet werden. Der wissenschaftliche Name Echinacea leitet sich vom griechischen Wort echinos = Igel ab. Grund dafür sind die igelig-stacheligen Fruchtböden.

Alle Echinacea-Arten stammen ursprünglich aus Nordamerika. Sie hatten bei den dortigen Indianerstämmen ein breites Anwendungsgebiet. Äußerlich nutzte man sie bei schlecht heilenden Wunden, Entzündungen, Verbrennungen und Insektenstichen. Bei Schmerzen, Infektionskrankheiten, Schlangenbissen und anderen Vergiftungen bevorzugten die Indianer Nordamerikas die innerliche Anwendung. Bei Zahn- und Halsschmerzen kauten sie die Wurzeln.

Heute werden Echinacea-Arten in vielen Ländern Europas für arzneiliche Zwecke kultiviert. Verschiedenste Echinacea-Arten sind aber auch in vielen verschiedenen Zuchtformen und Sorten als Garten-Stauden erhältlich und sind in vielen heimischen Gärten eine wahre Zierde. Die attraktiven Pflanzen blühen vor allem im Spätsommer in unterschiedlichen Weiß-, Rot- und Violett-Tönen.

Traditionell werden drei Arten der Gattung Echinacea als Heilpflanzen genutzt – jeweils sowohl Kraut- als auch Wurzel-Extrakte:

  • Echinacea angustifolia – Schmalblättriger Sonnenhut
  • Echinacea pallida – Blasser Sonnenhut
  • Echinacea purpurea – Purpur-Sonnenhut oder Roter Sonnenhut

Da die deutschen Namen nicht einheitlich verwendet werden, ist es sicherer, die wissenschaftlichen Bezeichnungen zur Unterscheidung der 3 Arten zu verwenden. Echinacea purpurea ist heute die Pflanze, die am meisten als Heilpflanze genutzt wird.

Arzneimittel mit Echinacea-purpurea-Extrakten werden heute sowohl innerlich als auch äußerlich angewandt:

  • innerlich: zur Behandlung immer wiederkehrender Erkältungen und von Infekten der ableitenden Harnwege
  • äußerlich: bei schlecht heilenden, oberflächlichen Wunden Man weiß inzwischen viel über die Inhaltsstoffe, deren Wirkungen und Wirkungsmechanismen. Entscheidend ist die Aktivierung des Immunsystems und die Förderung der Wundheilung.

Dabei wirkt Echinacea als pflanzliche Zubereitung in verschiedener Weise auf das Immunsystem:
Steigerung der Produktion von Immunzellen. Konkret handelt es sich dabei um die zu den Leukozyten, also weißen Blutkörperchen gehörenden T-Helfer-Zellen.
Aktivierung der Abwehrleistung. Konkret bedeutet das, dass die Phagozytose-Leistung (Unschädlichmachen von Fremdstoffen) der Granulozyten (körpereigene Abwehrzellen) aktiviert wird.

Steigerung der Produktion von Entzündungsmediatoren (Botenstoffe des Immunsystems). Dabei handelt es sich in erster Linie um Zytokine, wie Interleukin-1, Interleukin-6 und TNF.
Für die positiven Wirkungen auf die Wundheilung werden dieselben Mechanismen verantwortlich gemacht. Die Anregung der Immunzellen scheint also auch bei der äußerlichen Anwendung zu funktionieren. Darüber hinaus wird diskutiert, dass die enthaltenen Kaffeesäurederivate möglicherweise die Narbenbildung verbessern. Die beobachtete Hemmung eines bestimmten Enzyms, nämlich der so genannten Hyaluronidase, könnte dafür verantwortlich sein, dass sich Entzündungsprozesse nicht weiter im Gewebe ausdehnen.

 

Was ist bei der Anwendung zu beachten?

Wer Echinacea gegen Erkältungsbeschwerden einnehmen möchte – ob in Form von Tropfen, Saft oder Tabletten – sollte damit gleich bei den ersten Anzeichen einer Erkältung beginnen.

  • Der beste Extrakt kann jedoch nur wirken, wenn Sie Ihrem Körper und seinen Bedürfnissen Beachtung schenken.
  • Ausreichend Schlaf lässt uns nicht nur zur Ruhe kommen, sondern der Körper kann regenerieren und sich erholen.
  • Sich täglich «durch den Regenbogen» essen – indem wir bei Früchten & Gemüse bezüglich Sorten & Farben verschiedene Varianten wählen, führen wir unserem Körper die benötigten Vitalstoffe zu.
  • Ein Spaziergang durch das bunte, raschelnde Laub kann selbst bei Nebel gut fürs Gemüt sein.
  • Die kommende Heizperiode wird wieder unsere Schleimhäute austrocknen. Befeuchtende Nasensprays und Lutschpastillen wirken gezielt schützend und können eine Infektion vermeiden.
  • Regelmässig durchgeführte Wechselduschen nach Kneipp, Bürstenmassagen oder Saunagänge kurbeln die Durchblutung an und unterstützen das Immunsystem bei seiner Arbeit.

 

Wann dürfen keine Arznei­mittel mit Echinacea eingenommen werden?

Vorsicht geboten ist bei Personen, welche Medikamente einnehmen müssen, die auf das Immunsystem regulierend wirken. Zum Beispiel nach einer Organtransplantation. Auch für Betroffene von Multipler Sklerose und Autoimmunerkrankungen wird geraten, Produkte mit Sonnenhut nicht zu verwenden.So gut die Anregung des Immunsystems bei Erkältungen und Infektionen ist, so problematisch kann sie bei einzelnen anderen Krankheiten sein. Das betrifft vor allem Autoimmun-Erkrankungen, wie beispielsweise die Multiple Sklerose. Es gibt noch weitere Erkrankungen, die meist einen fortschreitenden Verlauf haben und bei denen das Immunsystem nicht stimuliert werden sollte.Außerdem sind Allergien gegen Korbblütler bei uns inzwischen recht verbreitet. Da der Sonnenhut zu den Korbblütengewächsen gehört, sollten diese Allergiker vorsichtig sein.

Im Gegensatz zum hochdosierten Einsatz in pflanzlichen Arzneimitteln, enthalten homöo-pathische Arzneimittel nicht immer diesen oben genannten Hinweis auf Anwendungs-beschränkungen bei System-erkrankungen und Allergien. Das liegt daran, dass in vielen homöopathischen Arznei–mitteln Echinacea ausreichend hoch verdünnt ist. Damit übt es zwar noch einen sanft stimulierenden Reiz auf das Immunsystem aus, aber es erhöht nicht mehr unmittelbar die Aktivität. Deshalb sind homöopathische Arzneimittel mit Echinacea in einer homöopathischen Potenz ab D4 eine gute Alternative für Patienten mit Autoimmun-Erkrankungen.